Tagebau Klettwitz-Klettwitz Nord

Der Aufschluss des Tagebaus Klettwitz erfolgte westlich des Ortes Schipkau. Er schloss flächenmäßig in den Abbaubereich des Tagebaus Anna-Süd an. Die Förderstätte entwickelte sich aus ihrer Anfangsstellung heraus entgegen dem Uhrzeigersinn um den Ort Kostebrau. Die Vorfeldverhältnisse waren durch die Gruben des Tiefbaus im Oberflöz sowie durch die Altkippenmassive und Restlöcher der Oberflöztagebaue kompliziert. Neben dem Innenkippenbetrieb erfolgte eine Verkippung von Vorschnittabraum in die Tagebaue Schwarzheide, Anna-Süd und Kleinleipisch. Der Tagebau Klettwitz ist als kombinierter Zug-Band-Förderbrücken-Tagebau betrieben worden. Im Abraumzugbetrieb waren die Schaufelradbagger SRs 1200 und SRs 630 in zwei Abraumschnitten in Verbindung mit den Absetzern As 1120 und As 1600 im Einsatz. m Abraumbandbetrieb förderten ein Eimerkettenbagger Es 3150 am Band 1 sowie zwei Schaufelradbagger SRs 800 am Band 2. Der Transport des Abraumes erfolgte über die Bänder 3a, 3, 4, 7, 5a und 5 zum Absetzer A2RsB 12500.

Braunkohlenbergbau und Sanierung im Raum Lauchhammer

Braunkohlenbergbau und Sanierung im Raum Lauchhammer

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Wandlungen 04 Kleinleipisch Klettwitz Klettwitz-Nord

Wandlungen und Perspektiven 04 Kleinleipsch/Klettwitz/Klett witz-Nord

1949

Beginn der Entwässerungsarbeiten

1951

Beginn der Aufschlussbaggerung

1951

Beginn der Kohlenförderung

1953 

Umsetzung der Abraumförderbrücke (AFB) vom Tagebau Friedländer nach Klettwitz

1954 

Inbetriebnahme der Förderbrücke

1945-1957

Umstellung des Abraumzugbetriebes (ZEB) auf 1435-mm-Spur und 100-t-E-Lok

1958 

Havarie der AFB Friedländer

1958-1962

Brückenersatzbetrieb

1962

Inbetriebnahme der AFB F45

1973 

Aufbau der Abraumbandanlage

1977

Inbetriebnahme eines Eimerkettenbaggers Es 3150, damit war der Endausbau des Tagebaus erreicht.

1991

Beendigung der Kohleförderung

Die Baufeldgröße des Tagebaus Klettwitz-Nord betrug 35 Quadratkilometer, sein Feldinhalt 272 Millionen Tonnen Rohbraunkohle. Die Aufschlussbaggerung erfolgte aus dem Grenzschlauch des Tagebaus Kleinleipisch westlich des ehemaligen Ortes Bergheide. Damit wurden auch die Voraussetzungen für die Einrichtung des Montageplatzes Lichterfeld geschaffen. Die Aufschluss- bzw. Vorschnittmassen sind in den Tagebauen Kleinleipisch und Klettwitz verkippt worden. Die Abraumbewegung erfolgte im Tagebau Klettwitz-Nord in drei Fördertechnologien: Die Aufschlussarbeiten begannen im 1.Abraumschnitt über Zugbetrieb mit einem Schaufelradbagger SRs 630. Der Abraumzugbetrieb wurde in weiteren sechs Schnitten mit zwei SRs 800, einem SRs 630, einem SRs 1200, zwei SRs 1301, einem Eimerkettenbagger Es 1500, einem Absetzer As 1120 und zwei As 1600 fortgeführt. Der Abraumbandbetrieb erfolgte mit je einem Es 3150, SRs 1200 und SRs 1301 über die Bandanlagen A1, A2, A3, A4 und A5. Die Hauptabraumbewegung wurde von der F60 mit zwei Brückenbaggern Es 3750 bewältigt. Die Kohlegewinnung erfolgte mit zwei ERs 710 und zwei SRs 702. Bedingt durch den grossen Bedarfsrückgang nach Braunkohlen-Veredlungsprodukten und der daraus resultierenden Schließung von Veredlungsanlagen, vor allem im Förderraum Lauchhammer, verlor der Tagebau Klettwitz-Nord Anfang der 90er Jahre seine Absatzbasis. Nach der Stillegung verblieben neben dem Vorschnittbereich der offene Tagebau und die Kohlebahnausfahrt.

1981

Beginn der Entwässerungsarbeiten

1984

Beginn der Aufschlussbaggerung

1988

Beginn der Kohlenförderung, Inbetriebnahme der Abraumförderbrücke (AFB)

1984-1990 

Abraumzugbetrieb in 6 Schnitten

1988 

Montagebeginn der AFB F 60

1989

Montagebeginn 1. Brückenbagger

1990 

Montagebeginn 2. Brückenbagger

1990

Inbetriebnahme Abraumbandanlage

1991

Beginn der Abraumbewegung mit F 60 und 1 Bagger

1991 

Anschluss des 2. Baggers

1992

Stilllegung der F 60

1992

Beendigung der Kohleförderung

Friedhof der Tagebauriesen aus dem Bergbau um Lauchhammer birgt 9000 Tonnen Stahl

Warten auf Käufer: vier Bagger, ein Absetzer und drei Bandwagen

„Der grösste Teil der acht Stahlkolosse, die insgesamt 9000 Tonnen auf die Waage bringen, arbeitete einst im  Vorschnitt-Bandbetrieb“.  Die Veteranen sind die 1957 gebauten Schaufelradbagger, der SRs 1200- 131, der sein ganzes Arbeitsleben im Klettwitzer Raum verbrachte, und der SRs 800-146, 1972 aus den einstigen Tagebauen Koschen und Sedlitz nach Klettwitz umgesetzt. „Gemeinsam mit dem SRs 630-1468, Baujahr 1963, den 1973 bzw. 1974 gebauten Bandwagen BRs 1400-700 und -701 sowie dem ebenfalls 1973 gebauten Absetzer 12 500-1093 sind sie öffentlich zum Verkauf ausgeschrieben. Die Angebotsfrist für diese Geräte endet am 23. Februar“, weiss Peter Rössiger als Leiter Anlagentechnik. Am 8. März dann soll der Zuschlag für die künftigen Eigentümer erteilt werden. Für Los eins der Ausschreibung endete die Frist bereits am 26. Januar. Am 10. Februar sollte die Entscheidung über den Verkauf des erst 1990 für den Grubenbetrieb des damals neu aufgeschlossenen Tagebaues Klettwitz- Nord gebauten Hydraulikbaggers SRs 702-1554 und des ein Jahr älteren Bandwagens BRs 1400-734 gefallen sein. Die Geräte, für die keine Angebote eingingen, werden dann im III. Quartal auf dem Demontageplatz Futter für die Schneidbrenner.

Srs 630-800 Nr.146

SRs 630-800 Nr.146 Baujahr 1956

SRs 630 HT Nr.1468 Baujahr 1963

SRs 630 Nr.1468
SRs702´H

SRs 702-1554

BRs I

BRs I

Die letzten, aus DDR-Produktion stammenden Tagebaugroßgeräte der LMBV werden zur Zeit verschrottet. Im Tagebaubereich Klettwitz betrifft das den Bagger ERs 710 Nr. 350 und den Eimerkettenabsetzer As 1600 Nr. 1061. Im Rahmen der Demontage erfolgte am 25. Februar 2005 um 14:00 Uhr die Teilsprengung des Absetzers. Diese Sprengung wird die letzte Sprengung an Tagebaugeräten der LMBV sein. Dabei werden der Ausleger und der Kran mit Trennsprengungen abgelöst.   Der Absetzer wurde 1964 durch die Firma Förderanlagen und Kranbau Köthen erbaut und hatte eine Dienstmasse von 1131 Tonnen. Die Höhe des Gerätes betrug etwa 35 Meter und die Auslegerlänge ca. 70 Meter. Der Absetzer war während seiner gesamten Einsatzzeit im Abraumzugbetrieb in verschiedenen Abbaubereichen der Tagebaue Klettwitz und Klettwitz-Nord eingesetzt. Im Rahmen der Tagebausanierung wurde durch den Absetzer als letzte Massnahme der Nordrandschlauch des Tagebaus Klettwitz geschlossen.

Teilsprengung und Demontage des Absetzers 1600 Nr.1061 im ehemaligen Tagebau Klettwitz im Jahr 2005

Tagebau Klettwitz AS 1600 Nr.1061

                Verschrottung Bagger ERs 710 Nr.350

Tagebau Klettwitz ERs710-350 (3)

Demontage Esch 10/70 im Tagebau Klettwitz zum Wiederaufbau in Russland 2007

Esch 10-70 Tagebau Klettwitz (5)
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